Heckspoileralarmsaison: Die mB ist Vizemeister! Heiliger Sebastian!

 

Mit drei Siegen in den drei letzten Saisonspielen erreicht die männliche B-Jugend die Vizemeisterschaft in der ÜBL Süd-Ost (punktgleich mit dem Champion, für ein paar Minuten waren wir sogar Erster, dann erkämpfte sich der VfR Garching in der allerletzten Ligabegegnung die Meisterschaft – Gratulation): was für eine tolle Saison! Wer hätte das gedacht, raufte sich die schmal besetzte Mannschaft unter ihrem neuen Trainer Karli Heller doch erst im September letzten Jahres zusammen. DANKE an die Spieler, DANKE an den Coach, DANKE an die Jugendabteilung. Fantastisch, Mädels (mehr Lob gibts unten)!

 

Um es gleich mal klarzustellen: Ich hege keinerlei Leidenschaft für Oldtimer, Rennwagen, SUVs, Stretchlimousinen oder Kleinwagen. Karren lassen mich kalt. Aber für Heckspoiler kann ich mich begeistern. Allein das Wort… Klingt irgendwie wie Zurück in die Zukunft, eine scharfe, leicht cremige Erdnusssauce, wie ein tosender Sturm, der Gutes bringt. Oder wie Handballer im Weltall.

Als hätte der Schutzpatron der Handballer (Wer ist das? Christophorus ist das nicht, nein, auch Gambrinus nicht) persönlich der Truppe den Heckspoiler angeschraubt, fegten die SGler aerodynamisch getunt in zwei aufeinanderfolgenden Matches gegen den TSV 1862 Neuburg über das Spielfeld: Reihenweise tanzten insbesondere Simon und Jakob die Abwehrreihen aus und schlossen rasend schnell erfolgreich ab. Auch auf Außen machten sich die positiven Spoilereigenschaften (die bessere Übertragung der Kräfte auf den Hallenboden, die höhere Querbeschleunigung im 1:1, die optimierten Laufeigenschaften im Konterangriff und selbstredend auch die hochgepitchte Kurvengeschwindigkeit) bemerkbar: Was vor allem Sebi und Basti (auch direkt nach eigenen Balleroberungen) da geleistet haben, Respekt.

 

Fotos: Ludwig Bayer

 

Nach holprigem Beginn im Hinspiel mit 8:6 aus unserer Sicht nach dreizehn Minuten folgten hohe Führungen in Halbzeit 2 (20:10; 25:14) und die sichere Fahrt in den Handballheimathafen (da, wo der Sieg vor Anker liegt). Nicht alles war gut, aber sehrsehr vieles: Jenny, die den frisch operierten Karli dankenswerterweise an der Seitenlinie vertrat, konnte sehr gelassen agieren. Mit Stöcken kehrte Karli dann kurze Zeit später auf die Platte am Bauhausplatz zurück, um ein fast identisches Spiel mit ähnlichem Ausgang zu erleben: Klar, der Heckspoiler hielt, Carlos im Tor auch – wie eigentlich durchgängig in der ganzen Saison, increíble! Es lief: Vincent rackerte unermüdlich/unerbittlich im Innenblock und schaffte am Kreis vorne Räume, Daniel fasste immer wieder Mut zum Abschluss und Gabriel war in fast jedem Moment anzumerken, dass er nach längerer Verletzung selbstbewusst in Abwehr wie Angriff überzeugen wollte. Lukas stand wahnsinnig gut hinten auf der 1, Stegi nutzte die Lücken. Das alles führte zu

STATISTIK Nummer 1:

TSV 1862 Neuburg – SG Schwabing/1880 20:34

Carlos (T), Basti (2), Sebi (5), Vincent (1), Jakob (8), Stegi (1), Lukas (1/1), Simon (13/2), Daniel (3)

SG Schwabing/1180 -TSV 1862 Neuburg 37:19

Carlos (T), Sebi (5), Vincent (4), Gabriel (5), Jakob (5), Stegi (3), Lukas, Flo P. (1), Simon (10), Saniel (4)

 

Gelassen, mit einer minimalen Chance auf den Titelgewinn (falls Garching auf der letzten Kante gepennt hätte) ging es nach Pfaffenhofen gegen die Handballfüchse aus Scheyern (wieso mussten die eigentlich ohne Punktgewinn die Saison abschließen – waren dafür doch viel zu ausgeglichen). Ein ungefährdeter Sieg (lassen wir die Zeit bis Minute 2:37 mal weg…). Viel Druck, viel Härte, viel schön. Bisschen nich schön. Aus. Warum soll man am Ende der Saison noch Erbsen oder Tore zählen? Aber endlich, endlich ein Mannschaftstrefferbild, das die Entwicklung der Jungs perfekt zusammenfasst (Tränen in den Augen): Basti 3, Sebi 4, Vincent 4, Jakob 3, Simon 9, Daniel 4 (das war STATISTIK Nummer 2). Am liebsten würde ich sagen: Weiter so! Doch plötzlich war die gefühlt vierwöchige Saison zu Ende.

 

Zwei oder drei Dinge zum Schluss

Hasta la victoria siempre!    Foto: Ludwig Bayer

Die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft stimmte, was für ein Geschenk.

(Lange, lange Pause, Luft holen)

 

Und natürlich stählte das A-jugend-Training so manchen 2003er!

 

Heftigste Gratulation an Simon, der mit unglaublichen 123 Treffern, mehr als 10 pro Spiel, den Shooter-Ehrenkranz ergatterte. Wie geil!

Kommt ein Simon geflogen… Hier noch mit alter Frisur       Foto: Ludwig Bayer

 

Die Abwehr … (mehr sag ich nicht, ich genieße einfach die Erinnerungen, besonders die an das Spiel in Karlsfeld). Ach, eins dann doch – STATISTIK Nummer 4: Fair waren wir auch noch. Nur 9 Zeitstrafen in der gesamten Season, die wenigsten aller Teams, das bei der knüppelharten Verschieberei und Anpackerei und Blockerei: Superrespekt.

 

Well done, auch ohne Schutzpatron!     Foto: Christoph Bartolome

 

Jetzt hab ich doch nachgeschaut: Schutzpatron der Sportler ist der Heilige Sebastian, der römische Märtyrer, der an einen Baum oder Pfahl gefesselt von Dutzenden Pfeilen der Prätorianer oder von numidischen Schützen durchbohrt wurde (weil er Christ war) – und überlebte (noch ein bisschen). Seinem Gesicht soll man die Schmerzen nicht angesehen haben, die er erlitt. Sebastian auch als Handball-Schutzpatron? (er ist übrigens u.a. auch der Patron der Schützengilden, Kriegsinvaliden, Büchsenmacher, Gärtner, Waldarbeiter, Gerber, Töpfer, Bürstenbinder und Leichenträger). JaJa, unsere ewigen Schmerzensmänner. Wie wärs mit ein bisschen mehr Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit?

Last but not least: Dank an alle Mit-Eltern für ihren Einsatz, macht Spaß mit Euch!

AUF! BALD!

 

 

KEF

(VIZE FOTO: JP)