mB: Zwischenfazit: Ein Quantum Glück.

Die männliche B-Jugend spielt attraktiven Handball und überzeugt – auch ohne Ergebnisse: Trotz der Niederlagen gegen den TSV Allach II (22:28) und gegen den Tabellenführer aus Schwabmünchen (21:25) – die natürlich auch traurig stimmen – ist sowohl eine positive individuelle als auch kollektive Entwicklung in einer (leider… oder dankenswerterweise) starken und ausgeglichenen Oberliga unverkennbar.

Nein, es ist nicht egal, was man isst, trinkt, konsumiert, nicht egal, wie man spielt. Und vielleicht war dass das Schönste am Spiel gegen die Allacher B-Reserve: der Umgang zwischen dem Ex-MTSVler Finn und unseren Jungs. Denn der war auf dem Feld zwar durchaus hart und kompromisslos, aber davor, dazwischen und danach freundschaftlich von beiden Seiten: Großer Sport.

Als die Allacher in 19. Spielminute eine Auszeit nahmen, durften das unsere Jungs als Kompliment ansehen. Der Spielstand von 12:11 für Allach verdeutlichte die gewachsene Stärke unseres Abwehrverbunds ebenso wie die zunehmende Spielfreude in der Offensive. Überragend dieses Mal im Zweikampfverhalten und als Organisator der Abwehr Vincent, der auch im Angriff mit Überblick und den real meisten Treffern (die NuScore-Jungs hingegen sind da auf oder mit der Maus ausgerutscht) glänzte. Wir ließen uns nicht abschütteln. Was auch an Nick lag, der (wie im folgenden Spiel gegen Schwabmünchen) mit zunehmenden Selbstbewusstsein im Angriff Lücken fand.

Doch dann kam eine Phase, die man fast als Blackout bezeichnen kann: Vor und nach der Pause verabschiedeten sich einige Spieler fast (obwohl sie auf der Platte standen). Fehlpässe, technische Fehler, Abschlussschwächen. 15:20 aus unserer Sicht in Minute 33 – wir kamen da bis zum Ende nicht mehr ran. Hätte nicht sein müssen. Und da ist eigentlich auch nix Tolles dran, höchstens der Umgang damit: Denn keiner ließ nach dieser Phase den Kopf hängen, im Gegenteil. Auch das insgesamt schöne Trefferbild mit verteilten Torschützen spricht für die in der Mannschaft vorhandene gute Moral.

 

Wenn das Wasser steigt, einfach mal den Kopf freimachen. Venedig, vom Lido aus gesehen

 

Gegen die Schwabmünchner eine Woche später, einen der vielen Titelaspiranten, ließen sich die SGler auch nicht von einer frühen 7:4-Führung der Gäste irritieren, in der 16. Minute hieß es 10:9 für die Jungs aus dem Landkreis Augsburg. Schon bis hierhin ein im Angriff sehr ideenreiches Spiel, immer wieder überraschten unsere Jungs den Gegner mit einfachen, aber cleveren Aktionen, stellvertretend sei hier Basti genannt.

Das Spiel wurde hektischer, technische Fehler auf beiden Seiten, Steals und Turnovers, die Schwabmünchner behaupteten sich, wir ließen uns anstecken von der Unruhe in der Halle. Drei Läufe gegen uns (wieder diese Phase vor und nach der Pause) – 0:3, 0:5, 0:3 – gefühlt immer wieder durch dieselbe Lücke in unserer Abwehr, das war ärgerlich. 10 Tore zurück in der 35. Minute.

Und dann wieder das Rebirthing: Paul im Tor hielt uns plötzlich mit Paraden im Spiel (so wie Carlos in Halbzeit 1), die Abschlüsse vorn waren schnell und erfolgreich. Ein 3:0- und ein 5:0-Lauf für uns, dann 2 Treffer als Abrundung der gewonnenen 2. Halbzeit.

Sicher: Schwabmünchen konnte es locker angehen nach der hohen Führung, wir waren nicht in der Lage, das Spiel noch komplett zu drehen. Aber: die Mentalität (sorry…) stimmte, nicht die Sieger-Mentalität, die kommt noch. Beeindruckend an dieser Mannschaft ist nicht nur der wirklich anspruchsvolle Handball, der zur Zeit gespielt wird, sondern insbesondere der Wille, immer weiter zu machen, auch nach Rückständen positiv zu bleiben.

 

Regen? Acqua Alta? Es gibt immer eine Lösung. Venedig, Nähe Giardini.

 

Zwischenfazit: In einer sehr starken Liga mit sehr ausgeglichenen Mannschaften können wir trotz Ergebnisflaute nicht nur mithalten – wir spielen richtig guten Handball. Und was Beobachter noch mehr freuen dürfte: die Spieler wachsen mit der Herausforderung.

Blick nach vorne. Dahin, wo das gegnerische Tor steht. Wird schon. Glück liegt im Moment.

 

 

KEF