mC: Make The Mannschaft Great Again

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Die beiden letzten Sekunden des Spiels im Regierungsbezirk Schwaben: Den schnell nach vorne gespielten Ball nimmt Vincent an und hat die Übersicht, das harzlose Ding noch mal im allerletzten Moment auf den besser postierten Ammar durchzustecken; der prügelt das Spielgerät trocken ins Tor der Aichacher. Schlusspfiff.

Sie können es doch. Aber sie zeigen es viel zu selten. Immerhin ein Torrekord: Zwanzig erzielte Treffer sind Saisonbestmarke. Vor allem gelungene Kombinationen/Doppelpässe zwischen Captain Tobi (mit 8 Toren top) und Finn (mit 6 Toren auch sehr gut dabei) sorgten für die auf dem Papier schöne Statistik.
Was noch?
Hm.
Hm.

Ok, versuchen wir es mit dem Zitat eines Trainers: „Extrem viele Fehler, schlechte Würfe, falsche Entscheidungen.“ Siehste. Das sagte der Trainer vom THW Kiel, Gislason, letzte Woche nach einem Champions League-Spiel zur Performance seiner Mannschaft. Man wird doch noch…

Unser Trainer betonte nach der Begegnung ebenfalls die individuellen Mankos am heutigen Tag. Allerdings betraf das nicht alle gleichermaßen. Sagen wir es diplomatisch mit einem falschen Bild: Manche unserer Akteure waren heute mit der falschen Hand aufgestanden und hatten ihren Kopf – ach, lassen wir das.

Nach wenigen Minuten lagen wir 0:4 hinten, Waldis Auszeit brachte die Jungs wieder in die Spur. Irgendwie kämpften wir uns ran und hätten zum Pausenpfiff fast auf zwei Tore aufgeschlossen, leider fiel der Treffer wohl nach der unerbittlichen Sirene.
Hoffnung. Warum verpufftest Du nur so schnell?

Die zweite Halbzeit geriet zum nur halblustigen Haareraufen-Festival der mitgereisten Tifosi (siehe Zitat Gislason oben). Die Aichacher zogen auf zehn Tore zum 26:16 davon. Teile unserer Abwehr luden ihre Gegenspieler zu gelungenen Aktionen ein: Wer will noch mal? Wäre nicht Carlos erneut mit einigen sehr guten Aktionen präsent gewesen – man möchte es nicht schreiben.

Schließlich nahmen die Spieler aus der erstmals im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnten Siedlung das Gas raus und erlaubten uns eine kosmetische Verbesserung.
Noch fällt es den Jungs schwer, die mannschaftliche Konzentration und Geschlossenheit über eine längere Spielzeit zu stabilisieren, und immer noch wird insgesamt untereinander zu wenig geredet und angesagt.

Aber wenn das eines Tages passiert (und das wird geschehen), werden wir auch das harzlose Ding wieder zu unserem Freund machen. Überlassen wir Augustinus von Hippo das Schlusswort: „Bedenke: Ein Stück des Weges liegt hinter Dir, ein anderes Stück hast Du noch vor Dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, aber nicht um aufzugeben.“