mB: Kein Herumgeschimmel

SG Schwabing/1880 vs. SV Mering 24:26 (16:15)

Schimmel am Bauhausplatz, aber alles andere als ein Herumgeschimmel am Marsplatz: In einem hochklassigen, packenden Oberligaspiel unterliegt am Ende unsere männliche B-Jugend trotz großartigem Kampf.

Marsstraße, Marsplatz, Marsfeld: diese geographische Trias im Herzen Münchens hat eine militärische Wurzel – den römischen Kriegsgott Mars. So verwundert es nicht, dass hier ein Militärgelände zu finden war: Kasernen, Exerzier- und Aufmarschplatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm dann die Finanzbehörde das Zepter im Stadtteil. Eine Menge von historischen Überlagerungen, fast immer unsichtbar für den Betrachter. Irgendwie versteckt liegt hier die Sporthalle, in der zur Zeit die modernen Wettkämpfe unserer Spielgemeinschaft ausgetragen werden. Charme hat das Gebäude nicht und doch: manches Handballspiel schreibt sich hier ein.

 

Auch wenn es nicht so aussieht: Die Konzentration war da. Einzug der Matadores vor dem Spiel

 

Nach der guten Vorstellung in der Vorwoche wollten unsere 2003er und 2004er ihre Leistung bestätigen. Und es ging mit dem Anpfiff derart überzeugend los, dass sich die Kenner dieser Truppe fast wunderten: derart fantastisch war die Einstellung von der ersten Minute an. Präsenz, Präsenz, Präsenz: Es wurde nicht nur konzentriert gefighted gegen die körperlich überlegenen Meringer, sondern auch kreativ nach vorne gespielt, immer mit Zug zum Tor: der Wille zum Abschluss war überragend – was nicht zuletzt an zahlreichen Strafwürfen für uns sichtbar wurde.
Ein ganz enges Spiel bis zur Halbzeit, bis zum Schluss: die Führungen wechselten, keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen.
Insgesamt positiv, dass wir an diesem Tag nicht auszurechnen waren: Wenn es nicht durch die Mitte ging, dann über Außen – oder über den Rückraum: Immer wieder wurden gezielt Lücken aufgerissen und genutzt, dank einer sehr geringen technischen Fehlerquote und dadurch, dass verschiedene Spieler Verantwortung übernahmen. Respekt. Da hat die Trainern den Weg zu ihren Spielern gefunden.
Und in der Abwehr stand das Miteinander im Mittelpunkt, alle kämpften hier zusammen. Da unsere Keeper, in der ersten Hälfte Carlos und in der zweiten Hälfte Paul, wesentlich verbessert waren, stand auch die Defensive mit breiter Brust auf der Platte.
Es entwickelte sich auch dank eines zunächst verunsicherten, dann leider aufwachenden, starken Gegners eines der ansehnlichsten und schnellsten Spiele seit langer, langer Zeit für diese Jahrgänge.
Die knappe Halbzeitführung konnten unsere Jungs dann sogar auf 3 Tore ausbauen (38. Minute), bis das gegnerische Trainerteam einen Boss-Move aus der Taktikkiste hervorholte: die Umstellung eines starken, athletischen Rückraumspielers auf Außen konnten unsere Jungs plötzlich nicht verteidigen, das ging viel zu schnell – vor allem, weil dann in den letzten Minuten der Schwabinger Sprit zur Neige ging: ein 0:5-Lauf aus unserer Sicht zwischen 40. und 49. Spielminute besiegelte die Niederlage.

Lange geführt, immer gekämpft, am Ende verloren: schmeckt bitter. Aber die Haltung – hier von der ersten Sekunde an zeigen zu wollen, was in ihnen steckt – war grandios und götterwürdig. Lassen wir Mars mal raus, der ist mir zu martialisch: aber Virtus und Spes hätten ihre Freude gehabt (wenn es sie denn gegeben hätte). Da geht was.

 

Carlos und Paul (T), Basti (6), Lasse (2), Sebi (2), Vincent (5/4), Jakob (6), Ferdi, Luis, Lukas (1), Gabriel (2), Nick

 

KEF