Herren 1: MTSV Schwabing I – SV München Laim II 25:20

Zu höchst ungewohnter Tat(ort)zeit musste sich die Täterbande um Padrone W. schon einen Tag früher am vergangenen Samstag vor heimischer Kulisse zusammenrotten. Eine genaue Rekapitulation der Tat fällt dem Verfasser ohne offiziellen Tathergangsbogen allerdings schwer.Fakt ist: Die Gegner aus Laim versuchten ein ums andre Mal, die Lokalmatadoren zu einem Disziplinwechsel zu bewegen, da sie sich auf den Brettern, die die Welt bedeuten, wohl deutlich sicherer als auf Hallenboden wähnten. Immer wieder zeigte ein alter Laimer Werther auf Halb Links seine Leiden und riss unschuldige, blutjunge Schwabinger Gegenspieler mit in den Abgrund. Den in zahlreichen Bussen angereisten Theaterbesuchern bot sich so im Freiligrath-Haus große Kunst – hier und da war ein lautes „Bravo“ zu vernehmen.

Nach einigem Hin und Her fiel der Vorhang zum ersten Mal nach 30 Minuten und man trennte sich schweren Herzens mit einem Vorsprung für die Schwabinger, ziemlich sicher sogar eines Vorsprungs von fünf Toren. Intendant W. stimmte seine Künstler in der Garderobe in gewohnt gelassener und siegessicherer Manier auf den zweiten Akt ein. 

Torhüter P. – selbst beinahe schon Teil der Schwabinger Requisite – zeigte im ersten wie auch im zweiten Teil des Stücks, warum das Freiligrath-Theater seit Jahrzehnten seine Bühne ist. Mit Entzücken beobachteten die Zuschauer mehrere virtuose Siebenmeterverrenkungen, die das Tor zur Attrappe werden ließen. Als sich die Spieler aus Laim gegen Mitte des zweiten Akts anschickten, den Abstand zu verkürzen, zeigten die Hausherren ungewohnte Nervenstärke und hielten den Gegner auf Distanz.

Der Blick auf die Tabelle trügt: Wie in den Spielen zuvor werden die Schwabinger Mannen auch in Zukunft sicher auf keine Laienspieler treffen. Vor allem der Abwehrverband muss noch an einer gemeinsamen Choreographie arbeiten.