Herren 1: SV München Laim II – MTSV Schwabing 20:27

Schwabing always pays its debts

Wir schreiben den 07.10.2018. Kurz nachdem die Sonne ihr Gesicht über den Horizont gesenkt hat, sieht man auch in Schwabing viele hängende Köpfe. “Die Schmach vom Bauhausplatz“ hatte sich in den vorangegangenen 60 Spielminuten in den Geschichtsbüchern des Vereins aus dem Herzen Münchens manifestiert. Mit einer der schlechtesten Saisonleistungen bekam man von Laim in eigener Halle die Leviten gelesen. Am Ende blieb nichts als eine klare Niederlage und die Schuld von 6 Toren (23:29).
4 Monate und einige sehr gute Leistungen später, senkte sich abermals die Sonne, nach einem frühlingshaften Sonntag, über den oberbayrischen Handballbezirk und die Stunde für den Tabellen-Zweiten der Bezirksliga war gekommen, um seine Schuld zu begleichen. Gut gelaunt, ob des schönen Wetters, ging es nach Laim, wo Kassenwart Bene schon freudig mit seinem Notizblock wartete, um die Spieler abzuwatschen, die etwas zu lange in der Sonne flaniert hatten und daher mit leichter Verzögerung anrückten.
Nach konzentriertem Anschwitzen, klaren Ansagen von Coach Gallon und dem Verweis auf kühle Köpfe und verbale Zurückhaltung gegenüber den Offiziellen, von Co-Coach Markus, klingelte es dann endlich auch im Gebälk. In den ersten 20 Minuten suchte Schwabing noch etwas seine offensive Durchschlagskraft und Laim konnte vor stimmungsvoller Kulisse die Vorlagen der Gelben immer wieder kontern. Meßmer trotzte dem Widerstand auf Rechts allerdings gekonnt, mit einem couragierten Blitzstart und hielt seine Mannen mit drei Toren in den ersten 10 Minuten auf Kurs.
Nach 20 Minuten (8:8) nahmen die Ballermänner in gelb-blau dann auch vorne Fahrt auf. Hinten setzte Grommek mit einem gehaltenen 7-Meter zum richtigen Zeitpunkt ein Ausrufezeichen, während der gewohnt unermüdliche Eckert mit einem verwandelten 7-Meter den Schlusspunkt auf einen 4:0-Lauf setzte, mit dem die gallonische Armada den Hausherren ein erstes Mal aufzeigte, dass sie gekommen waren, um zu siegen. Mit 12:8 konnte sich die beste Abwehr der Liga dann mit einem gutem Gefühl in die Halbzeit verabschieden, um einige Optimierungen auf dem Weg zur beglichenen Rechnung vorzunehmen.
Mit doppeltem Spezialistenwechsel ging es anschließend siegeshungrig zurück auf die Platte. Scherer und Kuchelmeister strukturierten die Schwabinger Defensiv-Reihen, um im Angriff für Geisberger und den schwäbischen Strippenzieher Kiener Platz zu machen. Letzterer feierte seinen Einstand bei den Männern 1 mit gekonnten Ansagen und starkem Spielverständnis, blieb jedoch zum Leidtragen seiner Kompagnons den mit großer Vorfreude erwarteten Einstandstreffer noch schuldig. Zusammen mit der rechten Rückraumseite entwickelte er dennoch von Mal zu Mal kreativste Auftakthandlungen, um das Laimer Defensiv-Konzept zu zerlegen, welche allerdings häufig Theorie blieben, da Maurer und Erlacher auf Links frühzeitig anderes im Sinn hatten und in Durchgang zwei nun so richtig warm liefen. Insgesamt 12 Mal verewigten sich die beiden Akteure im finalen Spielbogen.
Das letzte Wort behielt dann Gallersdörfer, der mit seinem Treffer zum 20:27 den Endstand herstellte und die gelungene Revanche als Kirsche auf der Torte abrundete. Die Freude über den Sieg wurde kurzzeitig durch eine Hiobsbotschaft gebrochen, denn der Gewinner-Kasten war aus der Kabine verschwunden. Die Schwabinger Mannen bewiesen allerdings erneut eine kühle Schnauze und konnten das wertvolle Gut schnell wieder ausfindig machen und zurückergattern, um letztlich glücklich und zufrieden gen Heimat in die Nacht zu reiten.
Es spielten: Grommek und Eiden im Tor, Maurer (6), Flößer, Kiener, Geisberger (4/1), Eckert (6/1), Uhlenbusch, Kuchelmeister (1), Scherer, Erlacher (6), Meßmer (3) und Gallersdörfer (1). Unter der Leitung von Trainern Gallon und Bleicher