Herren 2: MTSV Schwabing II – TSV Großhadern 27:23 (12:14)

Kellerduell im Freiligrath-Dome: Herren 2 gegen den TSV Großhadern

 

Wie fühlt es sich an, wenn man ein Spiel gewinnt? Hätte man am Samstag die zweite Herrenmannschaft des MTSV Schwabing gefragt, hätte man sicher in eine Menge grübelnder Gesichter geguckt. Dies wäre allerdings nur zu verständlich gewesen, denn es ist ganze 6 Wochen und vier Spiele her, dass man die Platte als Sieger verlassen hat. Wer jetzt auf der Homepage nach diesen vier Spielen gucken möchte, kann es sich sparen. Nach einer Niederlage, und da waren schon ganz heftige Nummern dabei, ist die Motivation darüber zu berichten doch sehr gering. Die Kombinierfüchse unter den Lesern können schon jetzt daraus schließen, wie das Spiel gegen Großhadern ausgegangen ist (die Pragmatiker haben in Nuliga nachgesehen). Doch stand das Erscheinen dieses Berichts zunächst auf des Messers Schneide….

Mit dem TSV Großhadern hatte man das Tabellenschlusslicht zu Gast, das bis dato noch keinen Punkt einfahren konnte. Das Trainergespann Mike und Simon erwarteten daher eine bis unter die Zähne motivierte Gastmannschaft, die gegen uns das Blatt endlich wenden wollte. Nicht minder motiviert waren die Jungs der Zweiten, die nach den bereits erwähnten Klatschen heiß auf ein Erfolgserlebnis waren. Einem heißen Tanz auf der Platte stand also nichts im Wege. Ganz im Gegenteil: trotz der tabellarisch eher unappetitlichen Ansetzung, fand sich eine doch sehr beachtliche Anzahl an Zuschauern ein. An dieser Stelle schonmal ein dickes „Chapeau“ an unsere Lazarettfreigänger und ehemaligen aktiven Teamkollegen. Das Ihr bei dieser Partie da wart, war ganz wichtig!

Nun zum Spiel. Was die Schwabinger in den ersten 20 Minuten ablieferten war vollkommen misslungen. Vielleicht war man doch nervöser als man sich eingestehen wollte. Woran es auch immer gelegen haben mag, wir fanden nicht ins Spiel. Im Angriff lief nicht viel zusammen. Wurde ein Abschluss gut vorbereitet, endete er im Lösen einer Fahrkarte bis zum Flughafen. Oder es wurden bereits im Aufbau unsere Zuschauer aktiv ins Spiel eingebunden. Vielleicht hätte man den verletzten Spielern noch Leibchen anziehen sollen?
In der Abwehr ging die Zuordnung zu einfach verloren, besonders bei längeren Angriffen der Gäste, die dadurch oft frei zum Wurf kamen und auch da keine weitere Hürde vorfanden. Der „Höhepunkt“ war in der 14. Minute erreicht, als Rainer zu spät kam und eine sehr harte rote Karte erhielt. Der Vollständigkeit halber hier die Auszüge der ersten 20 Minuten des Grauens: 0:4, 1:5, 3:7, 5:9.

Es war nicht mitanzusehen. Das dachte sich dann wohl auch unsere Spieluhr, die bereits nach 20 Minuten zur Halbzeit pfiff. Vielleicht war es das nötige Signal zur richtigen Zeit. Denn es wurde offenbar nicht nur unsere Uhr, sondern auch das Team richtig eingestellt. Man begann in der Defensive keine Tore zu kassieren und im Angriff stieg die Abschlussqualität von Minute zu Minute. So hatte man kurz vor der Halbzeit beim Stand von 12:13 sogar die Chance auf den Ausgleich. Das klappte zwar nicht und man fing sich mit dem Halbzeitpfiff noch das 12:14, doch jetzt waren die Schwabinger im Match.

Eine klare Halbzeitansprache und gegenseitige Motivationen sorgten für die Wende. In der Defensive griffig, in der Offensive mit Druck und Präzision, wurde bald nach Wiederanpfiff beim Stand von 16:16 der Ausgleich geschafft. Die nun folgenden 15 Minuten waren wohl die besten seit Langem. Auch wenn nicht jeder Wurf saß, das Bollwerk war wieder reaktiviert. Bis zur 48 Minute hatte man erst 3 Gegentreffer in der zweiten Halbzeit kassiert und so zeigte die Uhr den Zwischenstand von 23:17 an. Großhadern gab allerdings nicht auf und verkürzte noch einmal auf 23:20, doch das Selbstvertrauen der Hausherren war zu groß, um noch einmal ins Schwimmen zu geraten.

27:23 hieß es am Ende und nun sah man viele erleichterte und freudige Gesichter. Weitere wichtige Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt konnten eingefahren werden und man ist sich einig, dass man nicht wieder so lange auf den nächsten Erfolg warten möchte. Am besten nur eine Woche, wenn das Auswärtsspiel bei der Reserve des FC Bayern München ansteht.