mB: SG Schwabing/1880 – DJK Eichstätt 27:23 (12:10)

**Freude, Schmerz und Monostrukturen**

 

Carlos (T), Basti (3), Sebi (1), Vincent (2), Niklas, Jakob (3), Simon (15/3), Lukas (1), Moritz (2) , Daniel

*Ich habe heute kein Foto für Dich – ich war beim Kampfgerich   t.*

 

Die männliche B-Jugend erzielt einen Sieg, der (eigentlich) nicht in Gefahr war, verliert einen Spieler durch Verletzung und kämpft mit (und gegen) überschaubare(n) Spielanlagen.

Die wunderbare Heim-WM der Handball-Männer hat gezeigt: Wenn es richtig gut sein soll, muss es laut sein. Zuschauer können Mannschaften tragen, weiter als sie ohne Unterstützung kommen würden. Und eine lautstarke mannschaftsinterne Kommunikation schweißt zusammen. Beim Spiel gegen die DJKler aus Eichstätt wurden keine Dezibel-Rekorde gemessen, es war auf dem Spielfeld ziemlich still und es herrschte überwiegend Hallenruhe (die ist definitiv trauriger als Friedhofsruhe). Woran das lag, bleibt ungeklärt (zu geringer Koffein-Pegel bei den Zuschauern? Nicht aktiviertes Testosteron bei den Spielern?). Letztlich plätscherte es trotz unnötig spannendem Spielverlauf – doch die gewonnenen Punkte waren am Ende Balsam auf der Mannschaftsseele. Nimm 2.
Nach 8 Minuten nahm der gegnerische Coach eine Auszeit, die SG-ler hatten scheinbar ein einfaches Rezept gefunden – den Gegner hinten 1. zustellen und 2. gepflegt zulangen und vorne viel Simon mit ein bisschen Abwechslung = 5:1.
Dann wieder (wie schon so oft in den Spielen zuvor) Spannungsverluste in Abwehr und Angriff (das unschön schöne Wort Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom spare ich mir für die nächsten Berichte). Will heißen: weggeworfene Bälle, Schlampigkeit bei klaren Chancen und mangelnde Aggressivität in defensiven 1:1-Situationen und in der Blockbildung. Mei-O-Mei. Die Altmühltal-Burschen kamen auf 6:5 heran, auf ZehnZuZehn. Letzte Rettung Halbzeitpause, mit zwei.
Die zweite Hälfte ist schnell erzählt. Was haben der Nassreisanbau in Asien, heimische Fichtenwälder und die Angriffsszenarien im heutigen Spiel unserer „Unter-17-Truppe“ am Bauhausplatz gemeinsam? Okay, das ist einfach: Das sind Monostrukturen. Die haben Vorteile. Simon wirft wahnsinnige 15 Tore, reißt die Mannschaft mit, hat allerdings auch fast ein Rendezvous mit der roten Karte. Monostrukturen (also diese Abhängigkeiten von einem System) haben aber auch viele Nachteile, vor allem die Anfälligkeit in Krisensituationen (sinkende Weltmarktpreise, nicht abzuwehrender Schädlingsbefall, einfache Ausrechenbarkeit der Spielzüge). Auswege? Diversifikation, Strukturwandel, Mitspieler einbeziehen? Ich weiß: Ist immer leichter gesagt als gespielt.
Es geht also in den zweiten 25 Minuten hin und her, die Canarios setzten sich immer wieder mal mit 3 Toren ab, der Gegner kommt immer wieder ran. Erst in den letzten 5 Minuten schraubt unsere #14 die Dose zu. Und last but not least: Carlos macht sein zweitbestes Spiel ever (meine Meinung), sonst wäre der späte Nachmittag wohl nicht so couchig geworden.
Leider hat es Sebi gegen Ende der Spielzeit erwischt: Im Duell mit seinem durch die Manndeckung genervten Gegenspieler kam seine Hand zu Schaden. Zum Glück nix gebrochen: Kopf (jetzt) und Hände (in Bälde) hoch!
Wird schon wieder: auch das mit der Lautstärke. Einfach die Begeisterung auf 10 drehn.

 

KEF