mB: SG Schwabing/1880 – VfR Garching 18:20

Blaue Stunden, weiße Nächte, schwarze Tage.

Zwischen Sonnenuntergang und Eintritt der Dunkelheit kann man manchmal die „blaue Stunde“ finden: Die wahnsinnige blaue Färbung des Himmels verleitet zu schwärmerischen Gedanken und kalten Getränken. Ein Sehnsuchtsort, irgendwie. Das gilt auch für „weiße Nächte“, Sommernächte, in denen die Sonne nur ganz kurz Siesta macht, im wunderbaren St. Petersburg zum Beispiel. Fiebrig die Welt, fiebrig und schlaflos solche Nächte. Auf „schwarze Tage“ (Zeiträume von Schicksalsschlägen, derben Niederlagen) kann man zwar verzichten, aber sie gehören notwendig zum Leben dazu: Ying und Yang.

Beim Betrachten der ersten Minuten des Spiels unserer männlichen B-Gruppe am Samstagvormittag gegen den VfR Garching schossen all diese Betrachtungen durcheinander: Wenn dieses bewegungs- und ideenfreie Angriffsspiel so weitergeht, helfen nur sehrsehrblaue Stunden, sehrsehrweiße Nächte um diesen geschenkten Tag zu vergessen. Ganz so schlimm wars dann natürlich nicht. Aber ein bisschen.

Nach 10 Minuten stand es 3:6, vorne Einzelaktionen (viel zu viele im gesamten Spiel), die Würfe wollten nur ab und zu ins Tor. Kontinuierlich spielten die Garchinger ihr Ding runter (allerdings mit weniger Kontern als im Hinspiel, da wir diesmal nicht so viele Pässe herschenkten… immerhin): Mehr mussten sie nicht tun. Zu einfallslos die Spielanlage. Und wenn unsere Halben im Rückraum mal durchkamen und nicht auf seinen Körper zielten, rettete der Garchinger Goalie oft bravourös oben wie unten. Very magere 7 Tore in der ersten Halbzeit. Wir hatten Carlos im Tor, der die Mannschaft ein wenig tragen konnte, bis zur Pause musste er 13 mal hinter sich greifen (und danach nur noch sieben mal).
Auch nach der Unterbrechung hielt die Torflaute an, bis zu Minute 35 gesellten sich bloß zwei süße Trefferchen hinzu. Und die in der Breite gut besetzten Gegner zogen schließlich ohne sich groß anstrengen zu müssen auf 13:20 (44. Spielminute) aus unserer Sicht davon: versenkt.

 

Ein leicht verschobener Tag. Auch mal was.

 

Alles nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass wir die Spiele über Außen nicht entscheiden können, unser Kreis wie gewohnt um alles in der Welt nicht angespielt wurde (doch, halt, ein- oder zweimal in 50 Minuten) und es dann im Rückraum diesmal stellenweise, na sagen wir: hakte. Von der nicht vorhandenen Geschwindigkeit im Umschaltspiel nach vorn ein andres mal.

Was hülfe? Ein paar Tage als Mannschaft in Bulgarien, Goldstrand, Mentaltraining mit Ikke Hüftgold um den Kopf frei zu bekommen (sorry, das hilft nur im Erwachsenen-Bereich, die  blauen Stunden gehen mit mir durch…)? Oder mehr Training, vielleicht einfach: bessere Trainingsbeteiligung?

Positiv zu sehen war, dass wir, als der Gegner es uns durch großzügige Wechsel in den letzen Minuten erlaubte, mit 5 Toren in Folge noch einmal herankamen (es kam trotzdem keine Spannung auf, da das Spiel längst gelaufen war) und dass sich hier Daniel mit Mut nach vorne warf. Auch in der Abwehr funktionierte der Zusammenhalt streckenweise gut. Aber in der Offensive muss man zusammenspielen wollen – und sich was trauen.

Die Devise kann also nur lauten: Reden ist Schweigen, Silber ist Gold. Auf!

 

KEF