Herren 1: MTSV goes Hollywood – Drehbuch einer Saison

Verrückte Saison mit verrücktem, aber fantastischem Ende

Nach einer Saison, die aufgrund der Hallensituation nur aus „Auswärts“-Spielen bestand, praktisch jedes Wochenende Überraschungen bereithielt und auch noch durch eine weltweite Pandemie vorzeitig abgebrochen werden musste, steht unsere erste Herrenmannschaft punktgleich mit zwei weiteren Teams durch die Quotienten-Regelung als Aufsteiger in die BOL fest. Eine verrückte Saison, die wir alle wohl nicht so schnell vergessen werden.

Hatte man letzte Saison den Aufstieg noch denkbar knapp verpasst, wurde dieses Jahr das Saisonziel erreicht. Wie es von statten ging, bleibt jedoch erstaunlich. Wiedermal trugen Verletzungen, Dienstreisen, längeren Urlaubsreisen und neue Stars dazu bei, dass die erste Sieben nie konstant feststand. Das man trotzdem den Aufstieg geschafft hat, lag an der guten Einstellung der Mannschaft sowie dem taktischen Geschick der beiden Coaches Gallon und Schmidts.

Schwabing startete gut (frisiert) in die neue Saison gegen Haar. Dann folgten jedoch gleich zwei Niederlagen gegen Allach und den PSV. So hatte man sich den Saisonstart nicht vorgestellt. Neu fokussiert gewann man gegen die Bayern (und sorgte gleich mal für die Entlassung von Niko Kovac), sowie den Showdown gegen West. Schwabing konnte sich mit einem hohen Sieg für die empfindliche Niederlage in Blumenau letzte Saison revanchieren, ließ dann aber wieder Punkte gegen Ost im Freiligrathdome. Dann folgte das von vielen herbeigesehnte Derby gegen Milbertshofen, welches die Spieler danach doch lieber möglichst schnell vergessen wollten, auch weil sich Raffa verletzte und die Saison nicht mehr zur Verfügung stand. Zum Jahresabsch(l)uss dann der Kantersieg gegen Garching.

Das neue Jahr hingegen startete mit Gerüchten über eine neue Krankheit in China und einer Niederlage gegen Forstenried. Es folgten ein knapper Sieg gegen Laim und ein grandioser Sieg über Allach am Superbowl-Sunday. In dieser Phase schlich sich eine eklatante Siebenmeterschwäche ein deren Ursprung bis heute ungeklärt ist. Man rächte sich beim PSV für die Hinrundenniederlage und auch gegen die Bayern wurde erneut gewonnen. Das letzte Spiel der Saison (obwohl wir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten) war ein 25:23-Sieg gegen Blumenau. Schließlich wurde der Spielbetrieb aufgrund der hohen Ausbreitung des Corona-Virus eingestellt. Punktgleich mit Ost und Forstenried an der Tabellenspitze ging nun das Warten und Rechnen los. Letztendlich bekam die erste Herrenmannschaft von Schwabing den Zuschlag für den Aufstieg, was aufgrund der Ausgangsbeschränkungen noch nicht mal gefeiert werden konnte.

Eine Saison, die mit einem Notwageneinsatz im ersten Spiel und einem abgebrochenen zweiten Spiel aufgrund einer schweren Verletzung begann. Miksch, Maschek, Baur, Flößer, Geisberger, Herrmann und Meßmer alle mit langwierigeren Verletzungen während der Saison. Eine Saison mit einer diffusen Siebenmeterschwäche, legendären Sprüchen (Ihr Stricher, sooo gut), zwei unvergesslichen Abenden beim Griechen, einer Casting-Weihnachtsfeier, ständigem Gerede über Babys, Training ohne Duschen, keine richtigen Heimspiele und – wie immer – viel Dummes-Zeug-Gelaber. Und dann ein vorzeitiges Ende aufgrund einer weltweiten Pandemie. Aber mit dem Aufstieg. Klingt alles eher wie ein schlechtes Drehbuch, so war es aber, können wir unseren Kindern einmal erzählen.

Es spielten: Schmölling (18 Spiele/0 Tore), Grommek (12/0), Will (1/0), Eiden (4/0) im Tor, Flößer (8/6), Erlacher (7/23), Kiener (17/63), Maurer (13/37), Kuchelmeister (17/33), Mayer (16/47), Eckert (17/48), Baur (7/26), Herrmann (13/46), Meßmer (9/15), Geisberger (8/40), Scherer (9/10), Miksch (9/26), Maschek (9/19), Luttmann (13/21), Uhlenbusch (9/4), Bänzinger (6/3), Keller (3/7), Muhs (2) und Ackermann (2). Unter der Leitung Gallon (16) und Schmidts (11).